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Dierlingsche Werft

Historischer Rundgang Damgarten

Schiffbaugeschichte

Schiffbaugeschichte

Schon auf der ältesten Stadtansicht Damgartens um 1610 ist an einem an Land liegenden Schiffsrumpf zu erkennen, dass zu dieser Zeit bereits eine Art Werft bestanden haben muss. Die Nachrichten darüber sind jedoch spärlich. Für das Jahr 1689 ist ein Schiffbaumeister Claus Bötticher überliefert, 1762 folgen Johann Krüger und Joachim Friedrich Marx. Mindestens ab 1770 arbeitete die Werft unter Nikolaus Dierling (1735-1801), der aus Bartelshagen II stammte und wahrscheinlich beim zeitweilig in Stralsund ansässigen Schiffbaumeister Fredrik Henrik af Chapman (1721-1808) gelernt hatte. Chapman war durch
seine schiffbautheoretischen Schriften bekannt, mit denen er Grundlagen für wissenschaftlich fundierte Konstruk-tionen schuf.


Auf der Damgartener Werft setzten nach Nikolaus Dierling dessen Sohn Johann Daniel Dierling (1780-1859) und sein Enkel Heinrich Dierling (1816-1901) das Schiffbauhandwerk fort. Die Werft erstreckte sich in etwa von der Holzbrücke nach Pütnitz bis zum Graben, kurz vor dieser Stele. In ihren besten Zeiten wurden auf zwei Hellingen gleichzeitig Schiffe gebaut. Bis 1880 entstanden dort über 100 hölzerne Segelschiffe der Schiffstypen Brigg, Bark, Schoner und Galeasse*.

 

P.S. *Mit der 1834 in Damgarten vom Stapel gelaufenen Galeasse „Thetis“ fuhr Richard Wagner (1813-1883) 1839 von Pillau in Ostpreußen nach London. Die stürmische Reise inspirierte ihn zu seiner Oper vom „Fliegenden Holländer“.

Stapellauf

Der Stapellauf eines Schiffes, wo das fertige Schiff vom Kiel ins Wasser gelassen wird, war früher wie heute ein besonderes Ereignis. In Damgarten wurde schon tagelang vorher davon gesprochen, da dieses Ereignis von nahezu allen Einwohnern begleitet bzw. verfolgt wurde. Die Uhrzeit war meistens zwischen 15 und 16 Uhr festgelegt, damit vorher noch gearbeitet wurde, denn nach dem Stapellauf wurde gefeiert. Die Schiffbauer hatten zuvor die Ablaufrinne mit Seife geglättet und die letzten Keile beseitigt, sodass das Schiff nur noch an einem starken Tau hing. Die Zuschauer, festlich gekleidet, hatten sich an der Schiffbaustelle eingefunden, eine Kapelle spielte Musik. Auf dem Schiff nahmen die Schiffbauer Platz. Schiffbaumeister Dierling erhielt die Anweisung „Meister, es is alles klor“ vom Polier, so dass Dierling mit einem kräftigen Hammerschlag und dem Spruch „Denn mit Gott, Jungs! Nu latt em man gåhn“ den Ablauf in Gang setzte. Zu dicht am Schiff stehende Leute konnten dabei schnell nass werden.
Danach gab es in den Gasthäusern (siehe „Altstadt“) noch Tanzveranstaltungen.

 

Siegeszug der metallenen Motorschiffe

Bereits 1867 waren in städtischen Akten jedoch Hinweise auf den Niedergang des Segelschiffbaus zu finden. Die Zahl der Beschäftigten nahm ab und damit auch die Steuereinnahmen für die Stadt. Der Siegeszug der metallenen Motorschiffe war nicht mehr aufzuhalten, und so musste auch die Dierlingsche Werft um 1880 schließen. Heinrich Dierling betrieb am gleichen Standort noch einige Jahre einen Holzhandel.

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