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Altes Stadtzentrum

Historischer Rundgang Damgarten

Stadtrecht & leere Versprechen

Als Rügenfürst Jaromar Damgarten 1258 das lübsche Stadtrecht verlieh, machte er den Damgartnern große Versprechungen für ihre Zukunft. Geblieben ist nicht viel mehr als sein Bildnis auf dem Wappen der Stadt. Landbesitz hatte er, außer einigen entfernten mageren Wiesen, nicht zu vergeben. Die versprochene Hoheit über den Pass und die dortige Brücke scheiterte an den bestehenden Besitzverhältnissen.  > mehr dazu am Standort Gutshaus Pütnitz.


Ohne ausreichende wirtschaftliche Grundlage blieb die Stadt in ihrer Entwicklung stecken. Weder ein klassischer Ring aus Mauern und Toren bildete sich heraus - die drei zeitweiligen Stadttore hatten eher Symbolwert - noch ein architektonisch erkennbares Zentrum. Lediglich einen kleinen Marktplatz gab es vor dem Rathaus.


Die Stadtentwicklung vollzog sich auf Basis der bisherigen dörflichen Strukturen von Hauptstraßen (heutige Schillstraße mit ihren Abzweigen in Richtung Barth und Stralsund) und einigen Nebenstraßen (Hinterstraße, Wasserstraße).

 

Rathaus

Entgegen dem lübschen Rechtssystem gab es in Damgarten die ersten Jahrzehnte hindurch nur einen Vogt, der die Verwaltungsgeschäfte führte. Erst später tauchen Namen von Bürgermeistern und Ratsherren auf, auch ein erstes Rathaus muss gebaut worden sein. Dieses wurde 1571 bei einem Stadtbrand vernichtet. Auch seinen Nachfolger ereilte 1695 dasselbe Schicksal. Viele Jahre besaß die Stadt danach überhaupt kein Rathaus.


Erst 1741 konnte ein kleiner Fachwerkbau übergeben werden, der sich nur wenig von den Bürgerhäusern unterschied. Die heute noch erhaltenen Nachbarhäuser Schillstraße 7 und 11 standen in einer Front mit dem alten Rathaus. Wie dieses wurden sie in Fachwerkbauweise um 1700 bzw. um 1750 errichtet. Das Rathaus unterschied sich von ihnen lediglich durch ein Türmchen und eine Uhr, die es als öffentliches Bauwerk charakterisierten. Um Platz für die gewachsene Verwaltung zu schaffen, erfolgte im 19. Jahrhundert ein Erweiterungsbau zur Hofseite. Doch auch dieses Rathaus wurde ein Raub der Flammen. Am 10. April 1928 brannte es vollständig nieder. Dem Brand fielen auch das wertvolle historische Archiv sowie ein kleines Museum zum Opfer. Da auch nahezu der ganze Aktenbestand der Verwaltung vernichtet wurde und es vorher zu Unterschlagungen in der Stadtkasse gekommen war, lag der Verdacht der Brandstiftung nahe. Auch wenn letztlich ein Feuerleger verurteilt wurde, blieben Gerüchte, auch Bürgermeister und Kassenrendant seien involviert gewesen, unbestätigt.


Schnell wurde entschieden, dass an gleicher Stelle, und zwar mit Turm, ein neues Rathaus errichtet werden müsse. Der Damgartener Architekt Otto Mähl (1884-1963) schuf die Pläne. Dabei orientierte er sich an zeitgenössischen, vom Backsteinexpressionismus geprägten Bauten. Bereits 1930 wurde die Einweihung gefeiert.


Im Mai 1945 besetzte die Rote Armee Damgarten und nutzte das Rathaus einige Zeit als Kommandantur, bevor die Stadtverwaltung wieder einzog. Nach der Vereinigung mit Ribnitz zur Doppelstadt im Juli 1950 zog die Behörde nach Ribnitz und die Kommandantur wieder ein. Erst Anfang der 1980er kam das Rathaus in städtische Hände zurück.


Nachdem die Stadtverwaltung das Gebäude 2017 endgültig geräumt hatte, wurde es 2019 verkauft. Die neue Eigentümerin sanierte es 2020 und machte danach einige Räume wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Getreidespeicher

Getreidespeicher

Gegenüber dem ehemaligen Rathaus hat sich ein inzwischen umgebauter alter Getreidespeicher in der Schillstr. 4 erhalten. Er gehörte ebenso wie die Speicher in der Stralsunder Straße 12 und 13 zum Getreidehandel der jüdischen Familie Samuel, der bis in die 1920er Jahre eine wichtige Rolle im städtischen Leben spielte. Ihr Wohnhaus befand sich in der heutigen Stralsunder Straße 8, gleich neben dem Bürogebäude Nr. 10.

 

Handel und Wirtschaft

Häuser mit ebenfalls wirtschaftlicher Vergangenheit sind die ehemaligen Bäckereien Stralsunder Straße 17 (Landwirt, Mühlenbesitzer und Bäcker Lübke/Zühlke) und Barther Straße 50/52 (Bäckerei Schwebke/ Schmidt). Beliebte Gasthäuser befanden sich in der Stralsunder Straße 11 („Stadt Ribnitz“) und Stralsunder Straße 18 („Stadtkrug“) sowie in der Schillstraße 17 („Deutsches Haus“).


Ein für Damgartener Verhältnisse respektables Haus nannte die Viehhändler- und Bauernfamilie Werner Barther Straße 21 ihr eigen. Durch ihre Torwege ebenfalls als ehemalige Ackerbürgergehöfte gekennzeichnet sind die Barther Straße 68 und die Stralsunder Straße 28.
 

Von 1779 stammt das ehemalige Pfarrwitwenhaus Barther Straße 20 mit noch erhaltenem Fachwerkgiebel.


Das alte Kaufmannshaus Stralsunder Straße 29 mit seiner Balkeninschrift von 1767 zeugt von reger Handelstätigkeit. Es ist das schönste historische Haus der Stadt.

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