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Baumpflegemaßnahmen in Ribnitz-Damgarten

RIBNITZ-DAMGARTEN | Februar 2023

Alljährlich nimmt die Stadt im gesetzlich definierten Zeitraum zwischen Oktober und Februar umfangreiche Baumpflegemaßnahmen vor. Mit ihnen wird sowohl für den längstmöglichen Erhalt der Bäume gesorgt als auch der Verkehrssicherungspflicht nachgekommen. Leider fallen dabei auch in dieser Saison wieder notwendige Rückschnitte und Fällungen u. a. im Bereich des Ribnitzer Hafens und in der Damgartener Chaussee an. Die aktuellen Pflegemaßnahmen resultieren aus der ersten Bestandsaufnahme im digitalen Baumkataster durch das Sachverständigenbüro Schröder.

An über 20 Bäumen in den Straßen Am See, Fritz-Reuter-Straße und Damgartener Chaussee haben die Sachverständigen akuten Handlungsbedarf festgestellt. Ihr Zustand stellt, zumeist bedingt durch Krankheiten oder Sturmschäden, ein großes Risiko für die Verkehrssicherheit dar und erfordert zum Teil starke Schnittarbeiten und bedauerlicherweise auch Fällungen.

„Unsere Bäume liegen uns sehr am Herzen.“, sagt Bürgermeister Thomas Huth. „Sie sorgen für ein gutes Mikroklima und tragen maßgeblich zur Lebensqualität in unserer Stadt bei. Unser Anliegen ist daher, sie solange wie möglich zu erhalten. Nur als letztes Mittel, wenn die Verkehrssicherheit nicht mehr hergestellt werden kann, müssen wir Fällungen vornehmen.“

Weitreichende Maßnahmen wie Fällungen werden dabei stets im Vorfeld mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises abgestimmt. Ein paar Bäume konnten nicht mehr gerettet werden, darunter beispielsweise eine Linde vor der ehemaligen Kreisverwaltung in der Damgartener Chaussee, die von einem Brandkrustenpilz befallen war. An weiteren Bäumen müssen die Kronen jeweils um ein Drittel eingekürzt werden. Davon sind u. a. die beiden charakteristischen Weiden an der Uferpromenade in Ribnitz betroffen. Durch den starken Rückschnitt erlangen sie zum einen ihren verkehrssicheren Zustand zurück. Zum anderen wird die Widerstandskraft der von Natur aus bruchempfindlichen Weiden gegenüber Sturmschäden erhöht. Ihrem Totalverlust, der bei Sturm drohen könnte, kann somit vorgebeugt werden.

Darüber hinaus werden in vielen weiteren Bereichen pflegerische Maßnahmen wie Totholzentfernungen und gewöhnliche wiederkehrende Baumschnittarbeiten umgesetzt. Die Maßnahmen werden überwiegend durch den städtischen Bauhof realisiert. Für besondere Fälle, die den Einsatz spezieller Technik erfordern oder stark in den Verkehrsraum eingreifen, werden Fachfirmen beauftragt.

Alle gefällten Bäume werden durch Ersatzpflanzungen ausgeglichen. Die gefällte Kastanie in der kleinen Baumreihe in der Straße Am See wird zum Beispiel direkt am Standort ersetzt. Im gleichen Zug wird die Reihe mit der Pflanzung eines weiteren Baums, der die bestehende Lücke schließt, aufgewertet.

Bei der Planung und Durchführung der Baumpflegemaßnahmen profitiert die Stadt erstmals von der Einführung des digitalen Baumkatasters. Rund 1.200 Bäume wurden bis November letzten Jahres im Rahmen einer ersten Bestandsaufnahme durch das Sachverständigenbüro Schröder im digitalen Baumkataster erfasst. Zuvor hatten Doreen Wilke aus dem Sachgebiet Umweltplanung und Stadtgärtnerin Sybille Wulf relevante Bereiche der Stadt für die Erstaufnahme ermittelt. Berücksichtigt wurden besonders stark frequentierte Straßen, Wege und Gebiete. Für die digitale Erfassung der Bäume greift die Stadt auf das Geoinformationssystem des Landkreises Vorpommern-Rügen zurück. In Zusammenarbeit mit dem Sachverständigenbüro wurde innerhalb des Systems eine Fachschale entwickelt, mittels derer Eigenschaften des Baumes wie Standort, Alter, Entwicklungsphase usw. sowie auch Schäden und Krankheiten festgehalten werden können. Im Rahmen der jährlichen Baumschau können die Daten aktualisiert werden. Mit der digitalen Erfassung und Pflege der Daten wird eine effektivere Planung der Pflegemaßnahmen ermöglicht.