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Kurzchronik

Spätmittelalterliche Stadtgründungen bestimmen Geschichte und heutiges Gesicht der Küstenregion.

Die Kriegswirren setzten sich auch im 18.Jh. fort. Dänen, Schweden, Sachsen und Preußen zogen abwechselnd mit ihren Truppen durch Ribnitz und Damgarten und mussten unterhalten werden. 1759 zerstörte der letzte Stadtbrand 90% der Ribnitzer Wohnhäuser. Sowohl in Ribnitz als auch in Damgarten wurden ab ca. 1750 seetüchtige Schiffe gebaut. Die Zahl der in der Schifffahrt Tätigen nahm gewaltig zu. Diese Entwicklung wurde aber durch die Napoleonischen Kriege unterbrochen. Die Kontinentalsperre legte die Schifffahrt lahm. Außerdem gehörten Ribnitz und Damgarten zum Aufmarschgebiet der Kriegsgegner. Wieder verlangten Schweden, Franzosen, Russen und Preußen abwechselnd Quartier und Proviant. Legendär ist der Kampf der Schillschen Truppen am Pass. Nach jahrhunderte langer Vorherrschaft von Ackerbau, Handwerk und Handel sowie Fischerei entstanden um 1830 die ersten größeren Betriebe. 1852 nahm die Damgartener Glashütte ihren Betrieb auf. 1832 wurde in Ribnitz die erste Schiffswerft gegründet. Werften prägten für die kommenden Jahre das Bild der Stadt. Insgesamt 106 Schiffe mit bis zu 46 Metern Länge und 760 Tonnen Tragfähigkeit wurden in Ribnitz und Damgarten zwischen 1830 und 1878 gebaut. Dann löste im Schiffbau Metall das Holz als Material ab, und auch die hiesigen Werften verschwanden. Während der Amtszeiten der beiden Bürgermeister Friedrich Ludwig Nizze (1835- 1870) und Reinhold Nizze (1870- 1902) wandelte sich Ribnitz auch äußerlich. Ab 1840 wurden Mauern und Tore bis auf das Rostocker Tor abgetragen und die Wohnbebauung nach Osten und Westen ausgedehnt. Man legte den Klosterteich trocken und schuf Parkanlagen am Stadtrand. 1888/89 wurden beide Städte in die Bahnlinie von Rostock nach Stralsund einbezogen. Das Kloster wurde 1919 als Damenstift aufgehoben und 1923 eingemeindet, die letzte Domina Olga von Oertzen starb erst 1961. Die Weltwirtschaftskrise machte beiden Städten schwer zu schaffen. Ribnitz musste 1932 sogar Konkurs anmelden. Mit den Kriegsvorbereitungen Hitlerdeutschlands kam es dann zu einem relativen Aufschwung in beiden Städten. In Ribnitz nahmen 1935 die Walther- Bachmann- Flugzeugwerke ihren Betrieb auf. Sie entwickelten sich zum entscheidenden Wirtschaftsfaktor der Stadt. In Damgarten erfolgte im selben Jahr der Aufbau eines Fliegerhorstes. Zeugnis der regen Bautätigkeit der 1930er Jahre sind ausgedehnte Siedlungen am westlichen Stadtrand von Ribnitz und am östlichen Stadtrand von Damgarten. Die Einwohnerzahlen beider Städte verdoppelten sich bis 1939 nahezu auf ca. 8000 in Ribnitz und ca. 4000 in Damgarten. Trotz der beiden kriegswichtigen Objekte wurden weder Ribnitz noch Damgarten Ziel alliierter Bombenangriffe. Am 1. Mai 1945 zogen Häftlingsfrauen aus dem KZ-Außenlager Barth auf ihrem Todesmarsch durch Ribnitz. Ribnitzer Bürger verhinderten ein geplantes Massaker an den Frauen. Die Stadt wurde am gleichen Tag kampflos der Roten Armee übergeben. Tausende Flüchtlinge kamen 1945 und 1946 in beide Städte. Schwierig war die Unterbringung und groß die Not in Anbetracht von Hunger und Krankheiten. Einen neuen Aufschwung erfuhr die Region durch die Errichtung der Boddenwerft auf dem Gelände des früheren Fliegerhorstes in Damgarten. Ehemalige Fachkräfte aus dem Flugzeugbau und viele Flüchtlinge fanden hier Arbeit. Der Betrieb musste geschlossen werden, als die Sowjetarmee Anspruch auf das ehemalige Militärgelände erhob. 1950 wurde besiegelt, die beiden ehemaligen Grenzstädte Ribnitz und Damgarten zu vereinen. Die Doppelstadt Ribnitz- Damgarten war bis 1990 geprägt von Betrieben der Konsumgüterproduktion wie dem Faserplattenwerk, dem VEB Ostseeschmuck und dem VEB riled Lederwaren.

Literatur zur Stadtgeschichte
Geschichte der Stadt und des Klosters Ribnitz, Paul Kühl, Neubrandenburg 1933, Neuauflage 2008
Stadt Ribnitz in Vergangenheit und Gegenwart, Karl Krambeer, Ribnitz 1938
Zur Geschichte der Städte Ribnitz und Damgarten, Hans Erichson, Ribnitz- Damgarten 1997
50 Jahre Stadt Ribnitz- Damgarten, Ribnitz-Damgarten 2000
Chronik der Stadt Damgarten, Karl Anklam, Hrsg. Stadt Ribnitz- Damgarten 2008
775 Jahre Ribnitz - 750 Jahre Damgarten. Beiträge zur neueren Stadtgeschichte, Ribnitz- Damgarten 2008
passgänge. diesseits und jenseits der recknitz, Bd. I bis III, Hrsg. Freundeskreis Kloster- und Stadtgeschichte Ribnitz-Damgarten e.V., Ribnitz-Damgarten 2013, 2014, 2017

Um 1200 existierte auf dem heutigen Stadtgebiet von Ribnitz eine Burg der mecklenburgischen Fürsten. Sie diente der Verteidigung des Passes, dem auf weite Strecke einzigen Übergang über den Grenzfluss Recknitz. Am Fuß der Burg fanden die ersten deutschen Siedler Schutz. Es folgte der planmäßige Aufbau einer Stadt mit Kirche und Marktplatz im Zentrum, symmetrisch verlaufenden Straßen, Stadtmauer und fünf Toren. 1233 wurde die Stadt „rybanis“ erstmals urkundlich erwähnt. Auf der anderen Seite der Recknitz beschloss um 1250 Rügenfürst Jaromar eine Festung gegen die mecklenburgischen Nachbarn zu errichten. Er ließ einen festen Turm bauen und verlieh dem Dorf „Damechore“ 1258 das Stadtrecht. Die Namen beider Orte sind slawischen Ursprungs. Ribnitz wurde nach dem legendären Fischreichtum der Boddengewässer (Ryba - Fisch) benannt und Damgarten nach seiner Lage (dam - Eiche und gora - Berg). 1323 stiftete Heinrich II. von Mecklenburg, genannt „der Löwe“, auf seinem ehemaligen Burghof ein Klarissenkloster. Dieses wurde mit seinem rund um die Stadt liegenden Landbesitz ein ernstzunehmender wirtschaftlicher Konkurrent der Stadt Ribnitz. Das Zuschütten der natürlichen Verbindung zwischen Ribnitzer See und Ostsee vor Wustrow um 1390 auf Betreiben der benachbarten Hansestädte machte die Pläne der Ribnitzer zunichte, sich als Handelszentrum zwischen Rostock und Stralsund zu etablieren. So blieb Ribnitz lediglich eine kleine Station an der Handelsstraße, die von Brügge kommend an der Ostsee entlang bis nach Königsberg führte Mitte des 16.Jh. hielt auch in Ribnitz die Reformation Einzug. Nach dem Tod der letzten Äbtissin Ursula 1586 wurde das Klarissenkloster in ein adliges Damenstift umgewandelt. Die Geschichte beider Städte ist von Kriegen, Pest und Bränden überschattet. Der Pestepidemie 1624-26 fielen 448 Ribnitzer zum Opfer. Die Stadtbrände 1384, 1455 und 1537 zerstörten jeweils große Teile der Stadt. Während des 30jährigen Krieges war die jenseits der Recknitz auf Damgartener Seite gelegene Schanze immer wieder hart umkämpft. 1630 eroberte Schwedenkönig Gustav Adolf beide Städte. Es folgten Jahre der Besatzung und Zerstörung. Damgarten verwüstete der Krieg fast völlig.

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18311 Ribnitz-Damgarten

Im Kloster 3

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